Fünfte Woche
Anatomie des Atems: Atemmuskulatur, Nasenatmung — komplette Atmung
Übungen
Komplette Atmung — kommt bald, Donnerstag bis Ende des Tages
Unser Thema nächste Woche ist Stress. Bitte beantwortet diese Fragen schriftlich und schickt sie mir bis Montagmittag zu. Ich werde eure Antworten vertraulich behandeln.
1. Beschreibe zwei Situationen, in denen du diese Woche Stress erlebt hast. Wo in deinem Körper hast du den Stress gespürt? Was hat ihn ausgelöst? Wie lange hat er angehalten? Was hat ihn beendet? Welche angenehmen Empfindungen waren Teil dieser Erfahrung?
2. Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie häufig kommt Stress in deinem Leben vor und wie häufig würdest du ihn gerne haben?
3. Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie sicher bist du dir selbst, wenn es darum geht, mit Stress umzugehen? Was ist deiner Meinung nach deine größte Herausforderung in diesem Bereich?
Anatomie der Atmung
Die zwei wichtigsten Themen in Bezug auf die Anatomie der Atmung sind die Atemmuskulatur und die Nase.
Die Atemmuskulatur
Das Wichtigste, was man über die Atemmuskulatur wissen muss, ist ihre Rangfolge. Sie wird in drei Gruppen unterteilt, in absteigender Reihenfolge ihrer Bedeutung und Wirksamkeit.
Der wichtigste und größte Atemmuskel ist das Zwerchfell. Es befindet sich direkt unterhalb der Lunge und ist mit deren Unterseite in Form eines Fallschirms oder einer Kuppel verbunden. Wenn es aktiviert wird, dehnt sich das Zwerchfell nach unten aus, zieht die Lunge in vertikaler Richtung nach unten und saugt die Luft durch die Atemwege an. Beim Ausatmen entspannt sich das Zwerchfell und zieht sich wieder zusammen. Da das Zwerchfell sowohl der größte als auch der stärkste und am besten positionierte Muskel zur Vergrößerung des Lungenvolumens ist, sollten wir diesen Muskel für fast unsere gesamte Atmung nutzen.
An zweiter Stelle stehen die Interkostalmuskeln, die sich zwischen den Rippen befinden und dabei helfen, den Brustkorb horizontal wie einen Kreis nach außen zu erweitern: sowohl nach vorne als auch seitlich und nach hinten. Dies ist die zweitwichtigste Atemmuskelgruppe.
An letzter Stelle stehen die Atemmuskeln des Oberkörpers: die Schultern und der Nacken. Diese Gruppe ist die schwächste und am wenigsten gut positionierte, um die Lungen mit Luft zu füllen. Sie sitzen über den Lungen und ziehen diese in vertikaler Richtung nach oben.
Nasenatmung
Sowohl alte Praktiken als auch moderne Forschungen empfehlen, die Nase für alle Atemvorgänge zu verwenden, außer in Ausnahmefällen wie extremer körperlicher Anstrengung. Was traditionell eher in spiritueller und energetischer Hinsicht beschrieben wurde, spiegelt sich nun in der biologischen Forschung wider. Erstens hat die Nase die Fähigkeit, die eingeatmete Luft zu erwärmen oder abzukühlen, indem sie sie in einen engen Trichter leitet, der mit Blutgefäßen durchzogen ist, die überschüssige Wärme absorbieren, wenn die Luft wärmer als die Körpertemperatur ist, und sie im umgekehrten Fall erwärmen. Zweitens helfen die Form der Nase und die Haare in ihr dabei, die einströmende Luft zu filtern, um das Eindringen schädlicher Substanzen zu verhindern. Drittens, und für unsere Zwecke am relevantesten, stimuliert die Nasenatmung die Nasenhöhlen und insbesondere deren Fähigkeit, Stickstoffmonoxid freizusetzen. Dieses vermischt sich mit der Luft, wenn sie in die Lunge gelangt, und erweitert die Blutgefäße in der Lunge und im gesamten Körper, wodurch die Sauerstoffaufnahme und die Durchblutung verbessert werden.