Das Atmen beruht auf einem fein abgestimmten Zusammenspiel von drei Hauptmuskelgruppen, die in einer klaren Hierarchie aktiviert werden. Der Zwerchfellmuskel ist der wichtigste Atemmuskel und übernimmt die zentrale Funktion. Er liegt unterhalb der Lungen und zieht sich beim Einatmen zusammen und flacht ab, wodurch ein Unterdruck entsteht, der Luft in die Lungen saugt. Eine gut funktionierende Zwerchfellatmung ist effizient, ruhig und tief und bildet die Grundlage gesunder Atmung.
Die Zwischenrippenmuskeln (Interkostalmuskulatur), die sich zwischen den Rippen befinden, unterstützen das Zwerchfell, indem sie den Brustkorb erweitern und stabilisieren. Sie helfen, das Lungenvolumen beim Einatmen zu vergrößern, und kontrollieren auch das Ausatmen. Atemhilfsmuskeln wie der Kopfwender (Musculus sternocleidomastoideus), die Treppenmuskeln (Skalenusmuskeln) und andere Muskeln des oberen Brustkorbs und der Schultern kommen normalerweise nur bei angestrengter Atmung, starker körperlicher Belastung oder Atemnot zum Einsatz. Bei gesunder, entspannter Atmung bleiben sie weitgehend inaktiv und dienen eher als Reserve denn als Hauptakteure.